Am nächsten Tag war es endlich soweit – die Praxis stand an. Bei strahlendem Sonnenschein und angenehmen 14 Grad Wassertemperatur (zumindest im 6-Meter-Bereich), mit der sogar die Nasstaucher gut zurechtkamen, tauchten wir am Sandhofsee in Neuss in die faszinierende Welt der Süßwasserbiologie ein. Ausgerüstet mit Planktonnetzen, Probenbehältern und unserer Neugierde begaben wir uns unter Wasser, um Proben zu sammeln, die wir anschließend bestimmen konnten. Ein merkwürdiges Gefühl, unter Wasser etwas zu berühren, da wir in unserer Ausbildung darauf getrimmt werden, wie unser Schatten zu tauchen. Schnell wurde klar, dass der Sandhofsee nicht nur ein beliebtes Ausflugsziel für Taucherinnen und Taucher ist, sondern auch ein faszinierendes Ökosystem mit einer Vielzahl von Lebensformen. Mit Hilfe von Mikroskopen und Bestimmungsbüchern konnten wir die gesammelten Organismen genauer untersuchen und bestimmen. Von winzigen Planktonorganismen, Eigelegen und Schwimmkäfern bis hin zu größeren Fischen – der Sandhofsee bot uns eine beeindruckende Vielfalt und sogar zwei amerikanische Kamberkrebse wurden von einer Gruppe gefangen, bestimmt und schnell wieder freigelassen.
Die praktischen Übungen ermöglichten es uns nicht nur unser Wissen zu vertiefen, sondern auch ein tieferes Verständnis für die ökologischen Zusammenhänge im Gewässer zu entwickeln. Es war eine unglaublich bereichernde Erfahrung, die uns nicht nur die Schönheit und Vielfalt der heimischen Gewässer näherbrachte, sondern auch unsere Verantwortung für ihren Schutz verdeutlichte.